Meine Zeit im Bundestag

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Lovis Geyer hat mich drei Monate in meinem Berliner Abgeordnetenbüro unterstützt, im Rahmen eines Praktikums. Sein Bericht soll junge Menschen aus meinem Wahlkreis dazu ermutigen, auch einmal den Blick hinter die Kulissen des politischen Berlins zu wagen.

Bewerben Sie sich gerne unter angelika.gloeckner@bundestag.de

 

"Als junger, politikbegeisterter Mensch in Deutschland gibt es eigentlich kaum etwas Größeres, Offizielleres und im wahrsten Sinne des Wortes Entscheidenderes: Der Deutsche Bundestag in Berlin.

 

Dementsprechend oft hatte ich es auch schon versucht einen Praktikumsplatz zu ergattern und dementsprechend aufgeregt war ich auch als ich mich mit Angelika (als Genosse duzt man sich, egal auf welcher Ebene) zum Vorstellungsgespräch traf. Was würde mich erwarten? Würde ich die Abgeordnete von mir überzeugen können? Und vor allem, wenn ich den Platz bekommen sollte, kann ich überhaupt das bewältigen, was an Aufgaben auf mich zukommt?

Viele dieser Fragen lösten sich im Grunde schon auf, als ich zum Vorstellungsgespräch ins Büro kam. Ich wurde von den Mitarbeitern freundlich begrüßt und lernte dann auch Angelika kennen: keinerlei formale Steifheit, kein vorgefertigtes und gefühlt durchprotokolliertes Gespräch. Einfach eine sehr ehrliche und unprätentiöse Arbeitsumgebung, eigentlich ganz normal.

Das diese Umgebung allerdings alles andere als normal ist, wurde mir schnell bewusst. Die vermeintliche Unnahbarkeit des Bundestagsmandates schwand allerdings schnell. Schon an meinem ersten Tag, an dem ich eine ausführliche Tour durch die Bundestagsgebäude bekam, wurden mir die Dimensionen und die Bedeutsamkeit des „hohen Hauses“ wieder vollends bewusst. Ob das Jakob-Kaiser-Haus oder das Paul-Löbe-Haus oder das Reichstagsgebäude selbst: der Bundestag ist riesig. Man verläuft sich viel. Besonders am Anfang.

Mit der Zeit kommt natürlich eine gewisse Selbstverständlichkeit, doch trotzdem habe ich mich immer zwicken müssen um zu realisieren, dass ich mich im politischen Epizentrum Deutschlands bewege.

 

Die Aufgaben eines Abgeordneten-Büros sind vielfältig und dementsprechend begegnet einem nicht nur ein starres Anforderungsprofil. Vom Zusammenstellen der Pressemeldungen zu Vor- und Nachbereiten der Ausschüsse bis hin zum Bearbeiten von praktisch druckfrischen Gesetzesentwürfen ist wirklich alles dabei.

Neben der Rolle als Mitarbeiter im Abgeordnetenbüro hat man auch die Chance viel zu beobachten und „Mäuschen zu spielen“. Live das Plenum mitzuerleben, und besonders die Diskussionen und Wortgefechte in den Ausschüssen, das war mein persönliches Highlight. Hier geht es öfter wirklich „hoch her im hohen Haus“. Man ist immer genau an der Quelle von den Vorgängen und Ereignissen, die in den nächsten Tagen die Zeitungen füllen. Hinzukommt, dass die SPD ein eigenes Programm für Praktikanten anbietet, mit verschiedensten Veranstaltungen.

 

Da mein dreimonatiges Praktikum mein erster wirklicher „Bürojob“ war, habe ich neben dem politischen auch extrem viel Erfahrung in Sachen Abläufe und Organisation gelernt, was ich definitiv unter Anderem am wertvollsten für meinen weiteren Werdegang einstufen würde. Abschließend kann ich sagen: viel erlebt, am politischen Zeitgeschehen teilgenommen, und bei all dem auch noch in einer Stadt wie Berlin gewohnt: Das war wirklich eine unvergessliche Zeit!"