Grenzschließungen 2020 haben Wunden hinterlassen

Pressemitteilung

Das Bild an der Deutsch-Französischen Grenze entstand im Mai 2020.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Angelika Glöckner erteilt den Gedankenspielen, die Grenzen zu europäischen Nachbarn zu schließen, eine klare Abfuhr. Zuletzt hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und das Bundesinnenministerium Grenzkontrollen wieder als Option genannt.

Das hält Glöckner für den grundlegend falschen Weg und hat dies im Rahmen der deutsch-französischen Parlamentsversammlung am letzten Freitag zwischen Berlin und Paris nochmals betont.  „Die Pandemie können wir nur gemeinsam besiegen. Um einer weiteren Ausbreitung auch der Mutation entgegenzuwirken, braucht es eine engere grenzüberschreitende Zusammenarbeit in wichtigen Bereichen. „Mit Besorgnis nehme ich wahr, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Seehofer in den letzten Tagen wieder Grenzschließungen ins Spiel bringen. Grenzkontrollen an deutschen Grenzen erneut einzuführen, wäre fatal für die Menschen und die gesamte Wirtschaft in unserer deutsch-französischen Grenzregion“, betont Glöckner.

Sie warnt vor Grenzschließungen und –Kontrollen wie im Frühjahr 2020, die auch in der Südwestpfalz unschöne Szenen heraufbeschworen haben. „Ich kann mich noch sehr gut an die teils chaotischen Zustände im letzten Frühjahr erinnern. Schon damals wurden die Grenzzäune reflexartig aufgestellt, in der Hoffnung das Virus würde an der Grenze Halt machen. Das war eine Fehlannahme.  Während sich das Virus ausbreitete, sind Lieferketten weggebrochen, Menschen wussten nicht wie sie zur Arbeit kommen sollten und französische Grenzgänger*Innen wurden angepöbelt, wenn sie in deutschen Supermärkten einkauften. Über Jahrzehnte gewachsenes Vertrauen wurde tief erschüttert. Die Wunden sind bis heute nicht verheilt“, so Glöckner weiter.

Stattdessen setzt die SPD-Politikerin auf eine engere, grenzüberschreitende Zusammenarbeit, wie etwa bei der Nachverfolgung von Infektionsketten sowie einer engeren Abstimmung von Quarantäneregelungen, Einreisebestimmungen oder Impfstrategien. „Lasst die Grenzen offen, lasst uns grenzüberschreitend enger zusammenarbeiten. Das ist es was den Menschen hilft. Gemeinsam werden wir den Virus besiegen und unsere Freundschaft vertiefen“,  fordert  die Abgeordnete abschließend.