Bukarest-Lemberg-Pirmasens-Berlin

Aktuell

Meine Woche begann in Rumänien. Mit einigen meiner Fraktionskolleg*innen aus dem Ausschuss für Arbeit und Soziales war ich von Sonntag bis Dienstag in Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens. Vor Ort führten wir viele Gespräche mit Abgeordneten und Gewerkschaftern, mit dem rumänischen Arbeitsminister, dem deutschen Botschafter, der Chefin der Arbeitsinspektion und Vertretern ziviler Organisationen. Solche Austausche sind sehr wichtig. Es geht nicht darum, Gelder zu verteilen, wie viele immer meinen. In persönlichen Gesprächen lernt man viel voneinander und vor allem, dass man gerade in Zeiten des Krieges zusammenhält. Das Land teilt sich auf über 650 km die Grenze mit der Ukraine. Entsprechend viele Menschen aus dem Kriegsgebiet flohen nach Rumänien.

Bisher sind es mehr als eine Mio. Menschen, denen vor allem durch ehrenamtliche Organisationen sehr geholfen wird. Rumänien leidet massiv unter dem Arbeits- und Fachkräftemangel, weil vor allem junge Leute an andere Orte abwandern, wo sie mehr Geld verdienen können. Deutschland ist der Profiteur. Viele kommen zu uns als Erntehelfer*innen, in der Fleischindustrie, im Baubereich oder im Pflege- und medizinischen Bereich und decken damit unseren eigenen Fachkräftemangel. Unsere Aufgabe ist es diesen Menschen faire Arbeitsbedingungen in Deutschland zu bieten. Wir haben schon viel erreicht, mit unserem Arbeitsminister Hubertus Heil, z. B. in der Fleischindustrie und wir werden weiter daran arbeiten, dass Menschen, die zu uns kommen nicht ausgebeutet werden.

In unseren Gesprächen wurde schnell deutlich, dass Rumänien zusätzlich ein Problem im Verwaltungsbereich hat. Es fehlen gut ausgebildete Fachkräfte und das Geld genug von ihnen auszubilden. Die Menschen haben seit den 90iger Jahren unglaublich vieles geleistet. Sie haben die Diktatur überwunden, sind ein freies Volk geworden. In vielen Jahren hat sich dort die Demokratie gefestigt. Nach und nach ging es den Menschen auch besser. Dieser Aufwärtstrend hat sich beschleunigt, als im Jahr 2007 Rumänien Mitglied der Europäischen Union geworden ist. Im Jahre 2011 gab es einen Rückschlag, weil infolge der Finanzkrise drastische Sparmaßnahmen eingeleitet wurden, unter denen vor allem die ärmeren Länder in der EU bis heute leiden. Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe, diese Länder in ihrer Entwicklung weiter zu unterstützen. Es geht um den Zusammenhalt in der EU, aber eben auch um die Stärkung der demokratischen Länder.

Es geht aber immer auch um die Stärke der EU. Damit wir als EU nach außen stark auftreten können, gegenüber den Großmächten dieser Welt und wir uns von diktatorischen Systemen wie Russland und China weniger abhängig machen können, müssen wir in der EU noch stärker zusammenwachsen. Gegenseitig voneinander lernen. Einander zuhören, füreinander Verständnis finden und zusammen an einem Strang ziehen, darum geht es vor allem wenn Abgeordnete verschiedener Länder zusammenkommen.

Junge Menschen als Botschafter in der Welt

Es ist immer sehr schön, wenn man als Abgeordnete einen Beitrag dazu leisten darf, dass junge Menschen aus unserer Region als Botschafter der Jungen Generation andere Länder und Kulturen kennenlernen. Diese Woche war es wieder soweit. Ich konnte einer jungen Frau aus Pirmasens

offiziell die Zusage erteilen, dass sie als Jugendbotschafterin für ein Jahr in die USA reisen darf. Gerne werde ich sie auf diesem Weg begleiten und mit ihr über das Jahr Kontakt halten.

Mit dem rheinland-pfälzischen Arbeitsminister Alexander Schweitzer zu Besuch beim AAW

Der AAW (Arbeitskreis für Aus- und Weiterbildung) ist eine Beratungseinrichtung für Fort- und Weiterbildung mit verschiedenen Standorten in Rheinland-Pfalz. Mit Staatsminister Alexander Schweitzer hatte ich Gelegenheit den Pirmasenser Standort zu besuchen, um mit der Geschäftsleitung und den Coaches Gespräche zu führen über die wichtige Arbeit des gemeinnützigen Trägers. Gerade in einer Zeit, wo viele Beschäftigungsfelder sich infolge der Corona-Pandemie und Zeiten des digitalen Wandels rasant ändern, bietet dieser Standpunkt einen wichtigen Anlaufpunkt für Beschäftigte und Betriebe, die sich neu ausrichten wollen oder müssen. Weitere Infos zur AAW gibt es unter: https://www.google.de/search?q=aaw+pirmasens&ie=UTF-8&oe=UTF-8&hl=de-de&client=safari. Ich danke Herrn Staatsminister Alexander Schweitzer ganz herzlich für sein Kommen und die Zeit, die er sich genommen hat.

Meinen nächsten Wochenbericht gibt es nächste Woche aus Berlin, wo wir den neuen Haushalt beschließen werden.