Podiumsdiskussion: "Deutschland - ein gespaltenes Land?" in Landstuhl

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Am Mittwoch, 10. Mai 2017 hatte der SPD-Gemeindeverband Carola Dauber zum Podiumsgespräch nach Landstuhl eingeladen. Über die Frage „Deutschland – ein gespaltenes Land?“ diskutierten neben mir Pfarrer Detlev Besier, Jeremias Thiel (Unicef-Juniorbeirat) sowie der neue gewählte DGB-Regionsgeschäftsführer Marcel Divivier-Schulz. Durch den Abend führten die Moderatoren Martin Müller und Daniel Schäffner, MdL.

In seiner Begrüßung warf Gastgeber und SPD-Gemeindeverbandsvorsitzender Reinhold Meister einige Leitfragen auf: Müssen Manager das 93-fache eines Angestellten verdienen? Darf die Bildung der Kinder vom sozialen Status der Eltern abhängen? Darf Zeit- und Leiharbeit immer häufiger feste Arbeitsverhältnisse ersetzen? Verdienen Frauen 21 Prozent weniger als Männer weil sie weniger leisten?

Die Diskutanten waren schnell einig, um das Auseinanderdriften der Gesellschaft zu verhindern, müssen Politik, Kirchen und zivilgesellschaftliche Organisationen an einem Strang ziehen. Alles beginnt mir guter und kostenloser Bildung von Klein an, betonte der 16-jährige Jeremias Thiel, Mitglied im Juniorbeirat von Unicef. Die Bildungschancen von Kindern dürfen nicht vom Geldbeutel ihrer Eltern abhängig sein, nur so kann es Chancengleichheit geben. Bildung und Aufklärung sind gleichzeitig das beste Mittel, um rechtspopulistische Parolen und sogenannte „Alternative Fakten“ kritisch hinterfragen zu können.

Als zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete berichtete ich aus dem aktuellen 5. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, der aufzeigt wie groß die Ungleichverteilung der Einkommen in Deutschland bereits heute ist. Vor dem Hintergrund der vergleichsweise guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland sehe ich es als Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass mehr Menschen im Land am Wohlstand teilhaben können.      

Pfarrer Detlef Besier stellte heraus, wie wichtig es ist in Kontakt zu bleiben, auch und gerade mit jenen Menschen, die sich abgehängt fühlen oder ihre Wählerstimme an extreme Parteien wie die AfD geben.

Nach der Situation in den Betrieben gefragt, hob Marcel Divivier-Schulz die Bedeutung von betrieblicher Mitbestimmung hervor. Er kritisierte die Spaltung innerhalb von Belegschaften, in Festangestellte und Leih- bzw. Zeitarbeiter und forderte gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Auch die Rückkehr zur Parität bei der Finanzierung der Krankenversicherung nannte er als wichtigen Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit.

„Jeder der etwas für die Gesellschaft tut, soll auch etwas davon haben“, deshalb mache ich mich Angelika Glöckner für die Stärkung ehrenamtlichen Engagements stark. Der Zusammenhalt in einer Gemeinschaft, das gemeinsame Arbeiten an einem Ziel, ist die beste Medizin gegen dieses Gefühl, das viele Menschen haben, die sich abgehängt und nicht gehört fühlen. Wer ein Ehrenamt ausübt, gestaltet die Gesellschaft aktiv mit und kann etwas bewegen.

Anschließend öffneten die Moderatoren Martin Müller und Daniel Schäffner, MdL die Runde, um die 50 anwesenden Personen im Publikum mit ihren Fragen und Redebeiträge in die Diskussion mit einzubinden.  Zum Abschluss dankte der SPD-Gemeindeverbandsvorsitzende Reinhold Meister seinen Gästen und lobte den Einsatz der Helferinnen und Helfern bei der Organisation der Veranstaltung. 

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